Pott-Regatta 13./14. September 2013



Vorbemerkung
Die POTT-Regatta trägt ihren Namen nach einem schweren Stahlpott, der als Wanderpreis in ORC 1 vergeben wird. Auf diesen POTT haben drei Segelyachten 2 Anrechte: KARMA, JAZARA und SEE YOU. Um in ORC 1 eingruppiert zu werden und KARMA den POTT nicht kampflos zu überlassen (SEE YOU hat nicht gemeldet), wird JAZARA mit Genua 2 gemeldet und rutscht als langsamstes Schiff noch gerade in ORC 1 (GPH < 640).

Donnerstag, 12.09.2013
Um JAZARA zum Ausgangshafen Enkhuizen zu überführen, reisen Ralf, Dieter, Enrico und Reinhold um 18 Uhr ab Wulfen nach Lelystad, Ankunft 20:15. Um 21 Uhr legen wir ab, passieren die Houtribsluizen und motoren bei wenig Wind aus der falschen Richtung nach Enkhuizen, wo wir um 00:50 Uhr längsseits bei ISOBAR, einer First 40.7, festmachen, die eben erst angelegt hat. Netterweise hilft uns die Isobar-Crew aus unserer Biermisere - wir fanden ein trockenes Schiff vor! Es wird geklönt, Hans, der ISOBAR-Skipper, schwärmt von seinem neuen Spi - 125 m2, bedruckt mit einer Taube, also sein „Täubchen“. Dann tauchen um 01:30 Uhr Hajo, Steffi und David auf - die restliche Jazara-Crew - und der Biermangel hat ein Ende. Bei gereichten Reibekuchen mit Lachs - vielen Dank dafür an Martin - endet der Klönschnack auf ISOBAR erst um 02:30 Uhr. Steffi und David schlafen in ihrem Multivan, 5 Mann bequem auf JAZARA.

Freitag, 13.09.2013
10:35 Uhr legen wir ab zum ersten „Up and Down“ um 12:00 Uhr bei sonnigem Wetter. Kaum sind wir aus dem Compagnieshaven, setzt unser Motor aus: Sollten wir gestern den Tank so punktgenau leer gefahren haben??? Unter Segeln geht es zu unserem Start in ORC 1, den wir punkt 12:00 Uhr gut erwischen. Drei Runden stehen für uns an, die Vorwindkurse mal wieder zur Abwechslung mit symmetrischem Spi und doppelten Schoten - viele Leinen im Cockpit! Aber die Manöver klappen und wir landen nach berechneter Zeit von 1:24:52 mit nur 4 Sekunden Rückstand auf KREUTZ ASS auf dem 3. Platz.
Um 14:00 Uhr unser Start zur 2. Wettfahrt, die wir berechnet nach 1:24:42 beenden, diesmal 47 Sekunden hinter KREUTZ ASS. KARMA macht keine Fehler und siegt wiederum. Die ISOBAR ist im Pech: Bei einer Spi-Halse geht es total schief, das „Täubchen“ wird zerfetzt und nur noch traurige Reste wehen im Masttopp! Was ein Jammer!
Wir segeln zurück zum Krabbersgat, wo uns die NIS RANDERS auf den Haken nimmt, da der Motor partout nicht laufen will. Das Juryboot schleppt uns anschließend in den Oude Haven. Während es Bier am Pier gibt, schraubt Dieter aufopferungsvoll am Motor - der Anlasser hat einen Lagerbruch und blockierte den Motor - Schei…
Zum Trost gehen wir Essen, seit langer Zeit nicht zum Chinesen, sondern in die Mastenbar - auch immer wieder gut.

Samstag, 14.09.2013
Das Juryboot schleppt uns dankenswerterweise wieder, so dass wir an der so genannten „Langstrecke“ (ca. 16 sm) teilnehmen können.
Bei heiterem Wetter und um die 15 - 20 kn Wind ist unser Start diesmal als dritte Gruppe um 10:50 Uhr. Es geht über UK 10 und SPORT E zum Ziel vor der Ketelbrug. Auf der Kreuz zur Sport E erwischen wir einen kräftigen Winddreher genau richtig und können auf einmal die Tonne anliegen, was uns recht optimistisch stimmt. Der Gang zum Ziel ist eine schöne Rauschefahrt unter Spi, wobei uns leider kurz vorm Ziel SPIELKIND abdeckt und somit ausbremst. Damit segelten wir berechnet mit 2:32:56 wieder auf den dritten Platz hinter KREUTZ ASS, diesmal 36 Sekunden Rückstand, KARMA unangefochten wieder Erster.

Warten auf die 4. Wettfahrt bei zunehmendem Wind. Um 15:20 Uhr Start zum letzten Up and Down. Mittlerweile kachelt es mit 7 - 8 Bft, die ersten Teilnehmer melden sich ab. Das Schiff ist bei Böen um 40 kn kaum zu halten, die Segel schlagen - ein Riss in der Fock; und dann ohne Motor bei der Welle durch die Ketelbrug??? Wir melden uns auch ab und unmittelbar darauf wird die Wettfahrt insgesamt abgebrochen! Ablaufen nach Lelystad, doch wie in die Flevo-Marina kommen? Nummer sicher ist angesagt und wir ankern südlich des Commissaris-Feuers im Schutz des Deiches mit Blick auf die Flevo-Marina in Lee. Fockwechsel auf Fock 4, Kontaktaufnahme mit dem Hafenkantor, aber deren Schaluppe ist zu schwach, uns bei dem Wind (noch immer um die 30 kn) auf den Haken zu nehmen. Enrico telefoniert mit Doro von KM YACHTCHARTER und Hans von der ISOBAR. Es ergeben sich zwei Möglichkeiten: Warten bis das Team Roy Heiner eine Regatta beendet (das kann noch einige Stunden dauern) und uns dann mit einem Schlauchboot reinschleppt, oder in die Flevo-Marina segeln. Bei etwas nachlassendem Wind besprechen wir, in den Hafen zu segeln und dort von der Schaluppe Assistenz zu bekommen. Und so wird es gemacht - doch den Anker per Hand und Genuawinsch einzuholen entpuppt sich als Schwerstarbeit! Schließlich segeln wir unter Fock 4 in den Hafen, die Schaluppe schleppt uns zum Meldesteiger. Die Jungs der ISOBAR erwarten uns schon und nehmen die Leinen an.
Wir legen ganz sanft an - geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach dem Aufklaren fahren wir im Multivan zum Ketelhaven, um bei der Preisverleihung im Restaurant „Lands End“ dabei zu sein. Schmackhaftes Essen: Schnitzel mit Kapuzijners (braune Erbsen), Huhn in Curryreis oder toter Zander. Wie nicht anders zu erwarten, belegen wir mit 9 Punkten den dritten Platz, KREUTZ ASS mit 6 Points den Zweiten und KARMA mit drei Siegen gewinnt verdient den POTT.
Anekdote: Im Laufe des Abends kommt der KARMA-Skipper zu uns und meint, der POTT gehöre doch zu dieser Regatta, er wolle ihn wieder stiften - aber so, dass wir ihn nicht gewinnen können!

Sonntag, 15.09.2013
Ausgiebiges Frühstück, Packen, zeitig kommen wir los; Hajo bleibt noch, Steffi und David fahren nach Bochum, der Rest ist um 14 Uhr in Wulfen. Bei Kaffee und Kuchen wird Moni von den Ereignissen berichtet und um 15 Uhr machen sich Dieter, Enrico und Ralf auf den Heimweg.
Ein aufregendes Segelwochenende hat sein Ende!

Reinhold